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Schweden – 38 Kinder, seine Mücken und wir

„Die kleinste Pfütze spiegelt den Himmel.“ – Sprichwort aus Schweden

*Werbung; Nennung, Verlinkung

Wie viele von euch wissen, war ich auf einer Sommerfreizeit als Betreuerin mit und nun folgt ein Bericht über unsere schöne Zeit dort.

Freitag, 06.07.2018, 4.45 Uhr.

Zimt-Ziege, in diesem Fall ich, fängt an rum zu zicken, denn es ist viel zu dunkel, ich bin müde und will einfach nicht aufstehen. Leider habe ich in der Sekunde nicht darüber nachgedacht, dass mein Verlobter dieses Theater schon zu gut kennt. Folglich war plötzlich meine Decke weg und meine Füße in der Hand von meinem Verlobten, und Schwups saß ich auf der Bettkante, guckte grimmig meinen Verlobten an und murmelte etwas wie „Du kannst mich mal“ und schlich ins Badezimmer.

Gegen halb acht waren wir in Lübeck, um unsere Sachen in ein anderes Auto bzw. in einen Bulli mit einem Anhänger zu stecken, die liebe Pastorin einzusammeln, um dann gegen halb neun weiter zu fahren, in Richtung Puttgarden. Dort ging für uns die Fähre um 10.15 Uhr nach Rødby (Dänemark). Wir hatten das Gefühl 45 Minuten betrunken zu sein, so schlimm war der Seegang. Von Rødby ging es dann weiter einmal an Kopenhagen vorbei nach Helsingør, um dort mal wieder mit der Fähre nach Helsingborg (Schweden) zu fahren. Diese Strecke dauert ganze 15 Minuten und der Ausblick vom einem Ufer ist total schön, denn man kann an dieser Stelle ziemlich gut von Dänemark nach Schweden sehen und andersherum.

Rückfahrt
Blick von der Fähre von Schweden nach Dänemark auf Dänemark

Bis nach Göteborg lief alles auch ziemlich gut, bis wir tanken mussten und einmal falsch abgebogen sind. Die Folge war, wir sind eine Stunde durch die Stadt geirrt, weil Google Maps, die Baustelle, die wirklich endlos war, nicht auf dem Schirm hatte. Um 22.45 Uhr waren wir dann auch mal an unserem Ziel angekommen. Das bedeutet mein Verlobter und ich waren einfach mal so 18 Stunden wach und 16 Stunden unterwegs. Wir haben uns nur kurz umgesehen, zwei Zelte aufgebaut und schnell uns ein bisschen eingerichtet und sind dann ins Bett. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der ein oder andere Teilnehmer auf der Fähre zwischen Puttgarden und Rødby (Dänemark) ziemlich unwohl gefühlt, denn der Seegang muss wohl noch schlimmer geworden sein in den Stunden zwischen unserer Fähre und deren. Die Teilnehmer sind nämlich erst nach uns gekommen, weil der 06.07. der letzte Schultag in Schleswig-Holstein war und wir in Ruhe am Samstag noch das Küchenzelt und das Gruppenzelt aufbauen konnten.

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In Göteborg gab es mitten in der Stadt einen Freizeitpark.
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Ausblick von unserem Zelt auf den Campingplatz
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Ausblick von der einen Feuerstelle auf den Campingplatz
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Sonnenuntergang

Als die Teilnehmer und die anderen drei Betreuer dann ankamen, ging das Zelte aufbauen und die Diskussionen los, wer wo schläft. Zum Glück hatten wir vorher schon besprochen wer an welchem Tag als Ansprechpartner oder wie wir gerne gesagt haben TOM (Tages-Ober-Macker), so war ich bei diesem ganzen hin und wieder her ziemlich aus dem Schneider bis es ums Essen ging, da war ich nämlich am ersten Tag dran, ein Glück gab es Ravioli, also nichts kompliziertes. Alles andere war auch manchmal echt kritisch, denn koch mal für 44 Leute auf einem Gasherd, weil kein Lagerfeuer erlaubt war. Das war zum Teil echt ein Kampf und wir konnten selten das umsetzen, was wir gerne umgesetzt hätten. Uns fehlte wie in Deutschland einfach der Regen und inzwischen sieht man in Schweden leider die Ausmaße der Trockenheit, denn das Land besteht aus so viel Wald, dass es schwer ist die Brände unter Kontrolle zu haben. Da hilft leider auch nicht, dass es so viele Seen gibt. So wie es bei uns keine 20 Meter entfernt einen wunderschönen See gab. Diesen haben wir bis- ich glaube auf zwei oder drei Tage- wirklich jeden Tag genutzt und haben mit den Kindern und Jugendlichen super viel rumgealbert und uns alle immer und immer wieder nass gespritzt.

Aber nochmal zurück zu dem Samstag. Ich saß gerade im Küchenzelt, als ein Jugendlicher heulend und blutverschmiert vor mir stand. Ich dachte in der Sekunde echt, die Freizeit ist gelaufen. Aber wir haben schnell und gut gehandelt. Was lernen wir aus dieser Situation? Ein Taschenmesser oder Schnitzmesser wird niemals offen übergeben, sondern immer in einer Hülle und gesichert! Am besten immer das Messer hinlegen, dann kann der andere weniger ins Messer fallen. Keine Panik, wie ihr auf Instagram gemerkt habt, war alles nicht so schlimm wie in der ersten Sekunde gedacht. Wir sind mit dem Jugendlichen ins Krankenhaus, der eine Finger wurde genäht und alles war soweit wieder ok. Klar der Jugendliche selbst hat sich geärgert, weil das ordentliche schwimmen für ihn ausfiel, aber ein paar Tage später, hat man ihm mit großer Vorsicht doch im Wasser vorgefunden. Bei knapp 27 Grad, die wir zwischendurch hatten, war eine Abkühlung aber auch echt nötig.

Was auch sehr beliebt war, war das Werwolf spielen und der Kiosk des Campingplatzes. Werwolf spielen war so jeden zweiten Tag irgendwie ein Muss gegen den Camp-Kollaps und im Kiosk konnten die Teilnehmer sich das kaufen, was wir nicht für die Allgemeinheit gekauft haben. Aber der eigentliche Grund, warum viele zum Kiosk gegangen sind, waren die Duschen, denn manchen hat der See als Dusche nicht gereicht.

Was mir immer am meisten gefallen hat, war, wenn ich mit Einkaufen fahren konnte, denn dann hatte ich einfach mal Ruhe von dem ganzen Geschrei, denn 38 Kinder/Jugendliche auf einen Haufen, kann echt laut sein. Die Verkäufer guckten uns immer schräg an, denn bei jedem Einkauf (TÄGLICH!) hatten wir schon mal den ganzen Wagen voll. Und ich weiß bis heute nicht, wo die das ganze Essen gelassen haben. Man hat nur zwei Minuten nicht auf das Buffet geguckt und schon war wieder alles leer. Habt ihr dafür eine Erklärung?

Zum Einkaufen mussten wir immer eine gute dreiviertel Stunde fahren, denn der Supermarkt in Glava, das Dorf „nebenan“ – immerhin auch 17 km- war etwas zu klein für unsere riesen Gruppe, denn wenn wir dort die Brote gekauft hätten, die wir brauchten, wäre der Brotvorrat wohl fast leer gewesen. Die Einkaufsläden dort erinnern ein bisschen an einen Famila, es gibt so ziemlich alles was man braucht, bis auf die Kleidung oder andere Textilien.

Dunkler als auf dem dunkelsten Bild wurde es nie.

Zu Schweden selbst kann ich euch aber noch einiges sagen:

Ich LIEBE dieses Land. Es ist wirklich wunderschön und total anders als hier. Ich mag die Häuschen, die man aber nur in den Dörfern oder am Stadtrand findet -diese Klischeehäuser halt-, die Seen überall und das Wasser aus der Pumpe. Ja genau, wir mussten unser Wasser selber hochpumpen. Ich habe es geliebt und fand es gar nicht so schlimm ohne fließend Wasser, Toilettenspülung und Strom zu leben. Ich fand bis auf den Geruch die Luxus-Plumpsklos total in Ordnung für die Zeit. Der Camping-Platz war echt schön und das sage ich trotz der vielen Mückenstiche, die ich am Ende hatte und der nervigen Wespen, die auf Futtersuche waren. Aber wir konnten uns nicht beschweren, denn wir hatten alles was wir brauchten und viel Spaß und ein paar Downs, aus denen wir wieder raus gekommen sind.♥
Ich verlinke hier euch die Seite von dem Campingplatz (da kann man auch Häuser mieten), falls ihr euch genauer umgucken wollt. *Leider ist die eigene Seite vom Platz nicht erreichbar, aber unter diesen Link findet ihr auch viele Infos*

Bis bald

Unterschrift

Ein großes Danke geht raus an Alina, Alexander, Inga und auch an die, dessen Bilder ich nicht verwendet habe. *Ich werde keine Nachnahmen nennen, da es sich zum Teil um Teilnehmer handelt*

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